Weltmeisterschaft der Frauen

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Vom 5. bis 24. Januar findet in Schanghai in China und in Wladiwostok in Russland die Weltmeisterschaft der Frauen statt. Seit diesem Jahr wird sie als Zweikampf der amtierenden Weltmeisterin gegen die Siegerin des Kandidatenturniers ausgetragen. Ju Wenjun trifft auf Alexandra Gorjatschkina.

Offizielle Seite: https://wwcm2020.fide.com/

 

Gespielt wird ein Match über zwölf Partien, dessen Austragung sich die Städte Schanghai und Wladiwostok teilen. Nach jeweils zwei Partien gibt es einen Ruhetag.

 

juwenjungorjatschkina

Ju Wenjun und Alexandra Gorjatschkina (Fotos: www.fide.com, Veranstalterseite)

 

    01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Pkt. SK
Ju Wenjun (China) 2584 = = = 1 0 = = 0 1 1 = 0 6 2,5
Alexandra Gorjatschkina (Rus)  2578 = = = 0 1 = = 1 0 0 = 1 6 1,5

 

Ju Wenjun verteidigt ihren Weltmeistertitel. Sie setzt sich im Stichkampf mit 2,5-1,5 durch. Herzlichen Glückwunsch an die Chinesin und auch an Alexandra Gorjatschkina für ihre bravouröse Vorstellung. Sie war über weite Teile des Matches und auch in den ersten beiden Partien des Stechens die dominierende Spielerin.

Die Weltmeisterschaft der Frauen wird also wie schon zuvor die der Männer im Schnell- oder sogar Blitzschach entschieden. Ju Wenjun gewann die Schnellschach-WM der Frauen 2018, Alexandra Gorjatschkina wurde damals Dritte. Im Blitz belegten sie die Plätze 9 (Ju) und 6. An der letzten WM im Dezember 2019 konnten die Kontrahentinnen aufgrund der zeitlichen Nähe zu ihrem Match in Schanghai und Wladiwostok nicht teilnehmen.

Toi, toi, toi! Sie hat es geschafft. Alexandra Gorjatschkina gewinnt tatsächlich die letzte Partie und erreicht damit die Verlängerung der Weltmeisterschaft mit einem Stichkampf. Beiden Spielern darf man bescheinigen, dass sie nach Niederlagen bzw. im Rückstand liegend die Fähigkeit besaßen, unmittelbar zurückzuschlagen.

Die vorletzte Partie endete unentschieden. Damit hat die Weltmeisterin und Titelverteidigerin Ju Wenjun mindestens schon den Stichkampf erreicht. Alexandra Gorjatschkina muss die 12. Partie unbedingt gewinnen, um sich noch in selbigen zu retten.

Und die Weltmeisterin Ju Wenjun gewinnt auch die zehnte Partie. Diesmal erweist sie sich im Endspiel stärker als Alexandra Gorjatschkina, die mindestens an einer Stelle eine Zugwiederholung ausschlägt.

Nein. Erneut kann die in der Vorrunde unterlegene Spielerin unmittelbar zurückschlagen. Ju Wenjun gleicht mit den weißen Steinen spielend das Match wieder aus. Alle Siege wurden bislang von Weiß erzielt. In den letzten drei Partien hat die Weltmeisterin einmal, die Herausforderin zweimal Weiß.

In der achten Partie suchten die beiden Kontrahentinnen nicht wie gewohnt den schnellen Übergang ins Endspiel, sondern Alexandra Gorjatschkina übte im Mittelspiel kräftigen Druck aus. Die Russin gewann und geht erstmals in Führung. Ist damit schon eine Vorentscheidung gefallen?

Die beiden jungen Damen hatten einige Tage frei und sind und sind in dieser Zeit nach Wladiwostok am Pazifischen Ozean im Fernen Osten umgezogen. Dort wurde ihr Zweikampf am 16. Januar wieder aufgenommen. Die siebente Partie endete unentschieden. Die Initiative lag diesmal auf Seiten der mit Weiß spielenden Titelverteidigerin Ju Wenjun.

Die sechste Partie endet nach über 100 Zügen unentschieden und damit auch die Etappe in Schanghai. Ju Wenjun und Alexandra Gorjatschkina ziehen nun mit ihren Begleitern nach Wladiwostok um. Die nächste Begegnung findet am 16. Januar statt.

Von wegen Vortentscheidung! Alexandra Gorjatschkina gelingt unmittelbar in der Partie darauf ihr erster Sieg, womit sie zum 2,5-2,5 ausgleicht.

In der vierten Partie gelingt Weltmeisterin Ju Wenjun der erste Partiegewinn. Sie verwaltete ein aktiveres Damenendspiel, in dem sie später in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickelte. Ist damit schon eine Vorentscheidung gefallen?

Auch die dritte Partie endet remis. Alexandra Gorjatschkina gewinnt im Mittelspiel in der Mitte einen Bauern, tauscht diesen Mehrbesitz jedoch eingangs eines Turmendspiels so ein, dass sie mit a-Bauern plus 3 am Königsflügel gegen 3 Bauern für Ju Wenjun am Königsflügel verbleibt.

Die ersten beiden Begegnungen enden unentschieden. Die Initiative in ihnen lag eher auf Seiten von Alexandra Gorjatschkina, ohne dass das Gleichgewicht je gestört gewesen wäre. Beide Spielerinnen pflegen einen ähnlichen positionellen Stil, so dass wir eventuell mit vielen Remispartien rechnen müssen.

- Partien im pgn-Format: wm-frauen.pgn